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1. Etappe Dronero - Sant‘ Anna di Roccabruna
Aufstieg als Einstieg oder „Wie heißt Sau auf italienisch?“

Die Truppe
Pünktlich um acht stehen fünf fertig präparierte, hochmotivierte Wanderer in unserem Zimmer: Karin, Nadja, Norbert, Jürgen sind kaum zu bremsen. Angelika und Peter werden, wie wir (Susanna und Volker), von der großen Welle aus dem Hotel gespült: Autos parken, letzte Einkäufe, der ultimative Cappuccino auf der Piazza, dann geht es quer durch die Altstadt von Dronero an den Aufstieg.
Ein schattiger Hohlweg führt uns schon nach wenigen Höhenmetern heraus aus der Zivilisation, hinein in die stimmungsvolle Hügellandschaft des Mairatals. Das Kloster Santa Maria bietet erste Gelegenheit zu einer kurzen Rast. Schon jetzt sind sowohl die T-Shirts als auch sämtliche Funktionswäsche schweißdurchtränkt. Der schattige Platz ist eine Verlockung, länger zu bleiben, doch die Warnung des Reiseführers, nicht zu viel Zeit an dieser Stätte zu verlieren, bringt uns wieder auf den Weg der Tugend: Nach Sant‘ Anna sind es noch 5 Stunden. Zumeist bergauf. Die Stimmung ist bestens, und die Ausrüstung scheint, dank zahlloser Vorgespräche und Planungen, angemessen. Der permanente Aufstieg, garniert durch eine kleine Extraetappe, hinauf zu einem verlassenen Bergbauerngehöft („Das war nur 1 Kilometer Umweg!“ so Norbert) gibt uns einen ersten Eindruck von der anstrengenden Seite dieser Tour. Doch alle halten durch! Das stimmt optimistisch. 900 Höhenmeter wurden bewältigt, trotz großer Hitze und noch untrainierten Beinen.
Das PT „Roccerè“ ist auf den ersten Blick eine Enttäuschung. Der Schlafsaal im Tiefparterre muffelt und glänzt allenfalls durch seine aseptisch anmutende Befliesung. Die Bettdecken sind die größte Herausforderung des Tages. Gleichwohl: Die herausragende Küche und das Lächeln der Kellnerin versöhnen uns vollständig mit diesem ersten Posto Tappa.

Antipasti

Carpaccio
Tacchino tonnato (Truthahn mit Thunfischmayonnaise)
PrimoTagliatelle oder Gnocchi al pommodoro
Secondo

Agnello (Lamm)
Arrosto di Vitello (Kalbsbraten)
Dolce

Profitterolles (schokoladenummantelte Windbeutel)
Tirami sù

Dazu Wein aus der Region (Dolcetto-rot/Arneis-weiß) – und das alles auf weißgedeckter Tafel!* Der Abendspaziergang führt uns zum Denkmal für die in dieser Region heftig wirkenden Partisanen, die als Väter der Verfassung gewürdigt werden. Susanna geht früh zu Bett, Renate und Friedrich, Sabina und Ernst sowie Heinrich und Lisbeth zieren, sanft schaukelnd, die drei Hollywoodschaukeln. Ausklang eines ereignisreichen Tages! (V.K.)

* Neben unserem Tisch ist ein weiterer für eine Gesellschaft von mindestens 30 Personen gedeckt. Während der gesamten Menüfolge warten wir gespannt, wer sich hierher verirren möge. Wir sind bereits beim Cafè und Amaro und noch immer ist niemand in Sicht. Da platzt Jürgen heraus: „Ich geh‘ jetzt gleich mal zur Bedienung und sag‘ der, die soll abräumen. Da kommt doch jetzt eh‘ keine Sau mehr! Wie heißt Sau auf italienisch?“ – Diese Frage stellt sich uns im weiteren Verlauf unserer Tour noch häufiger und wird somit zum Motto. (K.S.)

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karin@simon-schellhaas.de